In der Anfrage hatte uns die Kundschaft Fotos und Masse seines Balkongeländers übermittelt. Die angebundene Schilfmatte war verwittert und sie wollte wissen, was der Ersatz durch ein Weidengeflecht wie beim Birdhide in Seedorf kosten würde. Die runden Stäbe waren zum Ausflechten mit Weiden ideal und es war auch klar, dass die vierkantigen Eisen in den beiden Ecken nicht umflochten werden konnten. Unser Vorschlag war daher, die drei Gitter separat zu flechten und bei jedem an beiden Enden durch einen Metallbauer ein T-Profil montieren zu lassen. Auf denen konnten wir die Enden auflegen, ohne dass sie aus dem Geflecht vorstanden und die ganze Breite des Gitters elegant auffüllen, ohne die Weiden um einen Stab wenden zu müssen. Da die letzten 10 cm beim ausfüllen eines Gitters immer die teuersten sind, weil die Arbeit immer mühsamer wird, schlugen wir vor, unter dem Rand soviel Luft zu lassen.
Die Arbeit mit den druckimprägnierten, geschälten Weiden verlief ganz nach unseren Erwartungen. Wir reisten mit den aufgeweichten Weiden an und flochten zuerst die Längsseite zu zweit. Das 360 cm lange Gitter liess sich nicht mit einer Weide über die ganze Länge ausflechten. Daher arbeiteten wir zu zweit und liessen die Weiden im Bereich der Mitte im Wechsel bei verschiedenen Stäben zusammentreffen, wo wir sie sauber zurückschnitten. Unten begannen wir das Geflecht mit einer Fitze und oben schlossen wir es mit zwei Fitzen wie vereinbart 10 cm unter dem Rand ab.
Die beiden Seitengitter von ca. 140 cm breite konnten wir mit einer Weidenlänge ausflechten, wobei wir jeweils die Spitze bündig auf das T-Profil zurück schnitten. Auf diese Weise konnte jeder von uns ein Gitter ausflechten. Auf einer Seite mussten wir eine Passage für Kater Felix offen lassen. Dank der guten Weidenqualität bot das Wenden auf dem drittletzten Stab keine Probleme. Am Schluss wurden die Fitzen an beiten Enden (und auf der Längsseite an zwei weiteren Stellen) mit einer gedrehten Weide festgebunden, damit die Enden nicht über das Ende des T-Profils schlüpfen und die Fitze sich auch sonst nicht öffnen kann. Auch die Öffnung für den Kater wurde mit einer Bindung gesichert.
Gestaltung und Planung: Flechtgruppe Salix
Bauherrschaft: Privat